Heutzutage gibt es so einige unterschiedliche Ernährungsformen. Vegetarisch oder gar ganz Vegan, Paleo, High Carb, Low Carb oder auch Rohkost: Die Möglichkeiten sich zu ernähren sind vielfältig und jede Ernährungsform will uns weismachen, dass es die eine richtige Art ist.

Da wird der Grünkohl (heute modisch Kale genannt) zum Lieblingsgemüse für grüne Smoothies und Superfoods wie Chia Samen überfluten die Regale. Wo man nur hinschaut wird das Essen zum Stillleben hübsch zurechtgelegt und für Instagram und Facebook fotografiert. Schon früher hieß es „Das Auge isst mit“ – Nur heute dürfen alle daran teilhaben. Wenn wir schönes Essen sehen, werden unsere Geschmacksnerven angeregt, die Speichelproduktion wird gestartet und wir bekommen Appetit. Vielleicht fahren wir alle deshalb so auf diese köstlichen Bilder ab.

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Die Fernsehwerbung besteht zu einem großen Teil aus Werbung für gesundes Essen, teure Abnehmprogramme oder – produkte und Onlinefitnesskursen. Der Trend geht immer mehr in Richtung eines gesunden fitten Lifestyles. Wo früher die dünnen Magermodelle angehimmelt wurden, werden heute Modelle mit Sixpacks nachgeeifert. Nicht mehr einfach nur abnehmen und dünn sein, sondern gesund Leben und fit sein ist das neue Motto.

Der Trend an sich ist eine gute Sache.

Immer mehr Menschen aus industriellen Ländern leiden an Übergewicht und den ernährungsbedingten Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes. Schaut man sich in weniger entwickelten Ländern um, stellt man fest, dass diese Krankheiten dort eher untypisch sind und erst dann auftreten, wenn man versucht diese Menschen in die Städte zu integrieren und ihnen Zucker und Fast Food gibt.

Aber es gibt auch eine Schattenseite bei dem Hype um gesunde Ernährung. Schnell kann man auch hier in eine Essstörung geraten, welche vielen eventuell noch unbekannt ist, andere vielleicht auch selber schon erfahren haben. Orthorexie ist die Bezeichnung für das zwanghafte Kreisen um gesundes Essen. Eine eher neumodische Essstörung, die es vor ein paar Jahren so noch nicht gegeben hat. Wenn sich der ganze Tag nur noch darum dreht, was man kochen soll und was man essen darf und was nicht, sollte man sich überlegen ob dies nicht schon zwanghafte Züge angenommen hat. Da werden alle einzelne Bestandteile der Nahrung in eine App eingetragen, damit man ja nicht den Überblick verliert wieviel man gegessen hat und ob der Anteil an Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett auch wirklich richtig ist. Man verbietet sich alle ungesunden Sachen und vergisst dabei völlig sich wohl zu fühlen und zu Leben.

 

Sich nicht alles verbieten

Nach einem harten und langen Arbeitstag ist es einfach lecker sich schnell eine Lasagne, eine Pizza oder ein überbackenes Baguette zu machen und es dann zu genießen. Und natürlich geht es auch schneller als erst noch den Salat zu schnippeln. Das darf man auch gut mal ohne schlechtes Gewissen machen, solange es nicht die Regel ist und ansonsten auch gesunde Sachen auf den Tisch kommen.

 

 

Was ist denn nun die richtige Art sich zu ernähren?

Eine gesunde Ernährung bedeutet Vielseitigkeit und sich aus allen Bereichen der Lebensmittel zu bedienen um eine optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten. Ein zu viel oder auch ein zu wenig ist beides gleichermaßen nicht erstrebenswert. Die bunte Mischung macht´s. Dazu kann man sich aus den verschiedene Gemüsesorten, Obst, Fleisch aber auch Brot und Gebäck bedienen. Und auch das Stück Torte darf mal dabei sein.

Wer sich also reichlich am Gemüse satt isst und sich abwechslungsreich ernährt, braucht bei allen anderen Sachen kein schlechtes Gewissen zu haben. Ein wenig Sport dazu und man lebt stressfrei und glücklich und kann sein Gewicht reduzieren ohne zu Hungern oder in eine zwanghafte Kontrollsucht zu geraten.

Wer allerdings mit (ernährungsbedingten) Krankheiten zu tun hat, zum Beispiel mit Diabetes, sollte sich anders ernähren als gesunde Menschen und auch bei Bluthochdruck gibt es einige Sachen zu beachten. Jemand mit einer Gluten- oder Laktoseintoleranz wird einige Lebensmittel meiden müssen, welche für gesunde keine Probleme darstellen. Wenn du nicht weißt was du lieber meiden solltest und wo du problemlos zugreifen kannst, kannst du mit deinem Arzt oder einem Ernährungsberater sprechen. Diese können dir dann auch helfen, dich nicht zu einseitig zu ernähren und die Probleme in den Griff zu bekommen und zu bessern. Manchmal sollte man auch einfach auf sein Gefühl hören. Wer sich bewusst ernährt und lebt, wird schnell feststellen welche Lebensmittel einem gut tun und welche nicht.

 

Titelbild: Kontrastwerkstatt