Unterwegs gesund Essen ist gar nicht so einfach – vor allem weil die ungesunden Sachen meist deutlich günstiger sind.

Wenn man sich mit gesunder Ernährung beschäftigt und auch bewusst durch die Geschäfte geht, fällt einem auf das vielleicht 30% der angebotenen Lebensmittel gesund sind. Der Rest hat zu viel schlechtes Fett, zu viel Zucker oder irgendwelche Zusatzstoffe. Irgendwann weiß man was gut oder schlecht ist und dann wird das Einkaufen schon leichter, aber am Anfang einer Ernährungsumstellung kann dies aber ganz schön anstrengend sein und überfordern.

Richtig interessant werden allerdings die Treffen mit Freunde und Familie. Ich erinnere mich an die Zeit wo ich angefangen habe mir über gesunde Ernährung Gedanken zu machen und wo ich so starke Probleme mit der Fruktose Intoleranz hatte. Wir waren damals auf einem Festival und ich war mitten in meiner Karenzzeit, also kein Alkohol und nichts wo Zucker drin ist. Wir waren vorher noch etwas Essen und ich wurde die ganze Zeit bemitleidet, dass ich ja nichts essen kann und kein Alkohol darf. Ich war allerdings sehr zufrieden mit meinem Steak und den Pommes (ohne Ketchup oder Majo) und fand es auch gar nicht schlimm, das ich klar im Kopf bleibe und am nächsten Tag keinen Kater haben werde.

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Dasselbe als ich erwähnte, dass ich nur noch ganz selten industriell verarbeitete Lebensmittel essen will. Ob ich denn jetzt unter die Öko´s gehen wolle. Ob es nun also weniger oder kein Alkohol ist oder man einfach auf bestimmte Lebensmittel verzichtet – Man wird schief angeschaut und ob man denn krank sei. Unverständnis überall. Ok, häufig sind es aber genau die Menschen, die es nicht verstehen oder einen dann komisch anschauen, die selber ein paar Kilo zu viel haben. Und gerne auch dann die, die sich darüber wundern. Mit der Zeit lernt man damit besser umzugehen, aber ich fand es am Anfang schon schlimm. Da mag man gar nicht mehr zum Essen eingeladen werden und trifft sich vielleicht auch seltener mit Freunden, wenn da nur Süßigkeiten auf dem Tisch stehen. Gerade dann, wenn man nicht 100% hinter sich steht und sich sagen kann: Ich brauche das nicht, ich will das nicht und das ist ok so.

Und dann ist ja da noch die Sachen mit dem auswärts essen gehen. Da sitzt man mit Freunden zusammen und bestellt ein Wasser anstatt einen Cocktail oder Bier. Zum Essen gibt es Salat mit Thunfisch anstatt Burger. Diese Situation hatte ich diese Woche. Und mir ging es damit, ich glaube zum Ersten Mal, richtig gut mit. Auch wenn der innere Schweinehund zuerst auch gerne den Burger gehabt hätte. Hinterher war ich richtig stolz eine gesunde Alternative genommen zu haben. Was mich dort, und auch sonst, total stört oder auch irritiert ist der Preis. Der Salat kam 6,95€, der Burger 3,95€. Wenn man auf das Geld achten muss, was wählt man dann wohl eher? Bei McDonalds und Co ist es ja genau dasselbe. Die ungesunden Sachen sind teurer. Wenn ich beide Sache zu Hause selber mache bezweifle ich doch stark das es da so einen großen Preisunterschied gibt. Vor allem für eine Portion. Warum also wollen die Restaurants, dass man das ungesunde nimmt? Gibt es da eine Verschwörung? Ok, ich will mal nicht zu weit gehen. Aber normal ist das nicht.

In den USA gibt es alles in XXL – auch die Menschen. Mal ehrlich, wollen wir das wirklich? Wollen wir die Auswirkungen davon? Wer ihn noch nicht kennst, sollte sich mal den Film Supersize Me ansehen. Ein sehr interessanter Film im Selbstversuch, wenn man nur noch bei McDonalds isst. Öffnet einem auch ein wenig die Augen.

Super Size Me (DVD)
  • FSK 0
  • Spurlock, Morgan, Isaacs, Dr.Daryl, Jamieson, Alexandra (Schauspieler)

Keiner soll aussehen wie ein Hungerhaken, versteht mich nicht falsch. Jeder soll sich so wohlfühlen wie er ist und wenn er ein paar Kilo mehr hat ok. Ab einem bestimmten Gewicht wird es aber einfach gesundheitsschädlich. Andere Probleme wie Hautunreinheiten oder Müdigkeit lass ich hier mal außen vor. Während meines Studiums beschäftige ich mich ja auch mit Krankheiten, die durch eine gesunde Lebensweise entstehen (können) und ich habe immer weniger Lust später an etwas zu erkranken was vielleicht mit einem gesünderen Lebensstil hätte vermieden werden können. Sterben werden wir alle, so oder so. Aber wir können schon auch mitbestimmen auf welche Weise. Es gibt natürlich keinen Garant nicht schwer zu erkranken. Aber ich möchte später nicht sagen, ach hätte ich mich doch besser ernährt oder mehr Sport gemacht und mich fit zu halten. Ausnahmen gehören natürlich zum Leben dazu und man sollte sich nicht alles verbieten.

Wer zum Grillen verabredet ist finden hier jede Menge gesunde Alternativen. Oder man bringt selber etwas Gesundes mit. Wer ins Restaurant geht kann sich hier am Gemüse und Salat satt essen und anstatt zu fettigen Pommes zur Folienkartoffel greifen. Und wenn es dann mal doofe Kommentare von Freunden oder Familie gibt sag dir einfach, dass du dein eigenes Leben selbst in der Hand hast und dir etwas Gutes tun willst.

Lass sie reden, lass sie übergewichtig sein oder werden, lass sie keinen Sport machen. Sei du ein Vorbild.

Und hör dir dann in einigen Monaten die Komplimente an wie toll du aussiehst. Und die Frage: Wie hast du das nur geschafft? 🙂

 

Titelbild: adrian_ilie825