Wer mir auf Instagram folgt, hat es Anfang November vielleicht mitbekommen: Ich war für eine Woche in Deutschland und das nicht zum Urlauben, sondern um zu Arbeiten. Normal wäre es kein Problem diese Arbeit auch bei mir im Büro zu machen, aber der Kunde wollte mich vor Ort haben. Ok, auch schön. So konnte ich meine Familie auch mal wiedersehen und habe nach langer Zeit auch Oma und Opa und meinen Dad mal wiedergesehen. Darüber habe ich sehr gefreut, da man sich doch sehr selten spricht.
Und was soll ich sagen: Ich bin unglaublich motiviert und glücklich zurückgeflogen. Habe mich selber kaum wiedererkannt. Mittlerweile bin ich seit 3 Wochen wieder hier und die Motivation ist ein wenig abgeflaut. Das kann aber auch an den tollen Hormonen liegen, die bei mir immer für so ein Tief verantwortlich sind. Da gehe ich zumindest von aus. Ein wenig ist auch etwas untertrieben. Letzte Woche hatte ich ein richtig großes Tief und so richtig rausgekommen bin ich auch noch nicht.
Gerade eben kam mir eine weitere Erkenntnis wieso das so sein könnte (und vielleicht nicht nur die Hormone Schuld sind ;).)
Dinge mal anders machen
Es tat sehr gut im Büro zu sitzen, mit anderen Menschen um mich herum. So konnte man ein wenig quatschen, wenn einem danach war und musste nicht still vor sich hin arbeiten. Ich telefoniere zwar ab und zu mal mit Kollegen aber das ist doch etwas anderes, zumal die auch nicht immer Zeit haben. Auf der anderen Seite war es gut, mit jemanden zu reden, der auch selbstständig ist und schon ein paar Jahre älter ist als ich. Viele Sorgen und Probleme, die ich habe, hat auch er und so fühlte ich mich einfach nur besser. Manchmal kommen doch Gedanken hoch, dass man es einfach nicht gebacken bekommt und alle anderen besser sind. Klar ist das Blödsinn. Aber mein Kopf denkt das halt ab und zu noch und zu hören, das andere gleiche Sorgen haben tat einfach gut. Nicht, dass es falsch verstanden wird: Sorgen und Probleme sind auch bei anderen nicht gut. Aber wir alle strugglen halt mal. Und das ist ok. Nicht immer ist alles rosig. Und das muss es auch nicht.
Die Sache mit dem geregelten Tagesablauf
Und da wäre noch der Tagesablauf. Ich wusste wann ich im Büro sein muss und wann ich Feierabend habe. Danach konnte ich machen wozu ich Lust hatte. In der Regel war ich dann kurz noch in der Stadt oder habe den Abend dann mit meiner Familie verbracht. Großartig zum Schreiben oder Lernen kam ich nicht. Ich war doch ganz schön kaputt (zumal es um 17 Uhr schon dunkel war – hier ist es zur Zeit 18:30 ..) und wollte dann nur noch entspannen. Hier habe ich zwar auch einen geregelten Ablauf aber mir schaut keiner über die Schulter. Wenn ich gerade lieber Solitär spielen will, dann mach ich das. Und was mir jetzt gerade richtig bewusst wurde, als ich darüber nachdachte wieso ich motiviert war, als ich wieder hier war, ist folgendes: Ich wusste genau was ich zu tun habe.
Hallo Tagesplan
In Deutschland war eigentlich klar welche Dinge ich zu erledigen habe. Und so habe ich eins nach dem anderen einfach abgearbeitet. Das war hier genauso die ersten zwei Wochen. Einiges ist liegengeblieben und musste nachgeholt werden. Jetzt habe ich immer noch Projekte, die bearbeitet werden wollen aber bei den meisten muss ich warten, dass ich zum Beispiel Inhalte bekomme. Dazu viele andere Sachen, die ich nicht als sehr wichtig einstufe oder mich nicht entscheiden kann womit ich anfange.
Ich habe zwar einen Plan was noch zu tun ist, aber dieser ist noch nicht optimal. Das ist mir nun klar geworden. Ich bin einfach jemand, der einen klaren Plan braucht. Da jetzt keiner schaut was ich mache, muss ich das selber hinbekommen. Und dann sollte ich auch die Sachen machen, auf die ich vielleicht gar keine Lust habe. Immerhin sind die dann von der Liste, je schneller ich das mache. Alles hinausschieben macht nur unzufrieden.
Und wenn ich schon auf meine Kunden warten muss, so kann ich die Zeit, die ich dann habe auch sinnvoll nutzen. Ich kann neue Beiträge vorschreiben, Rezepte tippen, kochen und backen und Fotos machen. Vielleicht auch den Kleiderschrank mal wieder aufräumen oder auch meine Webseite optimieren. Zu tun gibt es doch genug.
Also, als erstes deinstalliere ich jetzt Solitär und Mahjong. Und dann schreibe ich eine ganz ausführliche Liste und erstelle den Plan für die neue Woche.
Fazit
Wenn du Dinge, die du tust, mal anders machst, fällt dir mit Sicherheit auch auf wo du vielleicht Verbesserungen vornehmen kannst. Keine Lust mehr auf Sport? Mach einfach mal etwas anders. Vielleicht gefällt dir es, vielleicht merkst du aber auch, dass es vorher besser war. Reflektiere immer wieder, wenn du merkst, dass du festhängst. Nur so können wir uns weiterentwickeln und ein besseres ICH werden.