Gibt es auch noch Leute ohne Depressionen und Burnout?
Ich hatte gestern ein Gespräch mit einem Kunden, der darüber gesprochen hat, dass eine seiner Mitarbeiterinnen seit Wochen wegen Burnout krank geschrieben ist. Mit Ende 20 sollte man doch eigentlich keinen Grund haben ausgebrannt zu sein oder? Ich konnte ihn zum Teil verstehen, ein anderer Teil in mir dachte aber: Ich kann sie auch verstehen. Etwas hart fand ich seine Aussage, dass die jungen Leute heutzutage alle quasi Weicheier wären. Wortwörtlich hat er es so nicht gesagt, aber so ähnlich. Wenn man dies jemanden mit einer echten Depression sagt, hilft das nun wirklich nicht.
Sind wir alle verweichlicht?
Ich kenne einige in meinem Umkreis, die entweder unter Depressionen leiden oder eben auch wegen Burnout krank geschrieben sind. Jemand, der dies nicht kennt, kann sich das gar nicht vorstellen. Und da jeder Mensch unterschiedlich ist, möchte ich mich hierzu auch gar nicht groß äußern. Aber sind wir deswegen dann verweichlicht? Woran liegt das, dass immer mehr Menschen Probleme haben? Oder das sie nicht wissen, was sie erreichen wollen?
Die Welt dreht sich immer schneller
Naja, die Welt an sich nicht, aber die Welt in der wir leben schon. Als ich noch jung war, so mit 16, da konnte ich nicht überall erreicht werden. Wenn ich unterwegs war, konnte mich keiner am Handy anrufen. Ich war mit Freunden beisammen und habe mich auf sie in dieser Zeit auch konzentriert. Heute machen wir immer wieder mehrere Sachen gleichzeitig. Das nette bewusste Beisammensein wird dann dadurch unterbrochen, dass man noch mal eben schaut was auf Facebook oder Instagram gerade los ist. Und dort bekommt man dann häufig vorgesetzt, dass das eigene Leben ganz schön langweilig ist. Trifft sicher nicht auf jeden zu, aber ich kann mir vorstellen, dass viele anderen hinterhereifern möchten oder unglücklich mit ihrer eigenen Situation sind und nicht wissen was sie ändern sollen.
Was wollen wir denn wirklich?
Weißt du was du wirklich willst? Bist du zufrieden in deinem Leben? Ich denke es ist völlig normal nicht immer vollkommen zufrieden zu sein. Es gibt immer Situationen, die einen eventuell sogar aus der Bahn werfen. Das gehört zum Leben dazu und an jeder schwierigen Situationen wachsen wir und werden stärker.
Ich jammer auch gerne mal und bin mit manchen Sachen nicht zufrieden. Das jammern können die Deutschen ja angeblich sowieso sehr gut. Wenn mir dann etwas aber wirklich nicht gefällt, dann fange ich an darüber nachzudenken was ich an der Situation ändern kann und arbeite daran, dass es so wird, wie ich möchte.
Ich weiß nicht, was ich wirklich will
Ich manchen Dingen bin ich mir aber gar nicht so sicher was ich wirklich will. Aber ich weiß einiges, was ich nicht will. Von heute auf morgen lässt sich vieles davon nicht ändern. Und ich frage mich häufig wie andere scheinbar so einfach genau wissen, was sie vom Leben erwarten.
Stell dir vor, du könntest alles machen was du willst, weil du keine Verpflichtungen hast oder auf das Geld achten müsstest. Was kommt dir dann in den Sinn? Manchmal kann man diese Vorstellung dann nur nicht in die Tat umsetzen, vielleicht weil man eben bestimmte Verpflichtungen hat, die man nicht so einfach ablegen kann. Anstatt dann Trübsal zu blasen und zu denken, wie schlecht die Welt es doch mit dir meint, solltest du dann einen Kompromiss machen. Vielleicht kannst du diesen Traum kleiner oder auf eine andere Art schon anfangen umzusetzen. Du träumst vom Leben in Thailand? Dann gönn dir doch einen Tag in der Woche eine Thaimassage und leckeres Thai Essen.
Genieße dein Leben so wie es gerade ist. Und sorge dafür, dass du mit dem was du hast glücklich bist.
Dann hast du auch gute Chancen deine Träume zu verwirklichen. Einige brauchen länger, bis sie sich erfüllen und andere kommen einfach ohne, dass du daran denkst. Wir müssen nicht immer genau wissen was wir wollen, es reicht auch zu wissen, was wir nicht wollen um etwas ändern zu können.
Denke immer daran, dass das Leben zu kurz ist, um sich nur zu beschweren. Mit einem Lächeln im Gesicht lebt es sich auch schöner 🙂
