Gründe, wieso wir Dinge aufschieben

Ich weiß, heute ist Montag und normalerweise starte ich immer sehr motiviert in die neue Woche. Diese Woche ist das aber irgendwie anders. Das liegt zum einen wohl daran, dass ich diesen Post hier eigentlich schon am Freitag schreiben und veröffentlichen wollte. Zum anderen daran, dass ich mich zur Zeit nur sehr schwer konzentrieren kann. So habe ich für eine E-mail ungefähr eine Stunde gebraucht und für die Antwort dann noch mal so lange. Dabei ging es hier eher um etwas banales, hatte nur Fragen, aber es fiel mir schwer diese zu formulieren.

Dazwischen klingelte dann auch ständig das Telefon, so dass ich wieder abgelenkt wurde und mal von meinem eigenen Ablenken abgesehen. Man könnte ja doch noch mal kurz bei Instagram schauen und dann bräuchte ich ja auch endlich mal eine neue Matratze. Anstatt die eine Sache dann fertig zu machen, fange ich nebenbei drei weitere an und komme dann durcheinander und habe das Gefühl gar nichts zu schaffen. Ein Blick auf die Uhr lässt dann die ersten Schweißtropfen kommen: Es ist schon fast Nachmittag und ich habe von meiner To-Do Liste so gut wie nichts abgearbeitet.

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Warum aber kann man sich manchmal einfach nicht konzentrieren?

Es gibt mehrere Gründe, wieso man Sachen nicht beenden kann oder immer wieder vor sich herschiebt.

  1. Du hast keine Lust auf die Aufgabe

    Es gibt immer wieder Aufgaben, auf die man einfach keine Lust hat. Vielleicht weil sie unangenehm sind oder weil einem das Projekt nicht liegt. Egal wie wichtig es wäre, dies abzuschließen, entscheidest du dich doch gerne wieder das ganze weiter nach hinten zu schieben.

    Wenn du dich dann auf eine andere Aufgabe konzentrieren kannst, dann erledige diese zuerst. Aber wie oft kommt es vor, dass du entscheidest, erst etwas anderes zu tun und dabei aber die ganze Zeit das andere Projekt im Hinterkopf hast? Wenn das der Fall ist, dann ziehe es einfach durch. Auch, wenn es vielleicht länger dauert. Häufig kommt die Lust dann doch noch und du bist schneller fertig als du zuerst annimmst. Glaube mir, ich spreche da aus Erfahrung, du wirst dich den ganzen Tag darüber ärgern, dass du die Aufgabe immer noch machen musst und im schlimmsten Fall auch andere Aufgaben nicht geschafft hast.

  1. Du bist unter- oder überfordert

    Auch das kenne ich wirklich nur zu gut. Da hat man eine Aufgabe bekommen, die einfach nur stures Arbeiten erfordert und dich in keinster Weise fordert. Vielleicht musst du einen Text abtippen oder Zahlen in eine Tabelle schreiben. Irgendetwas, wo du dich nicht sonderlich anstrengen musst. Das kann ganz schön langweilig sein. Solche Aufgabe schiebe ich gerne mal vor mir her. Aber auch die Aufgaben, wo du nicht genau weißt wie du sie schaffen sollst, können überfordern und dafür sorgen, dass du die Aufgabe nicht konzentriert angehst und sie lieber immer wieder aufschiebst.

    In beiden Fällen kann es helfen, die Aufgabe nur für eine bestimmte Zeit abzuarbeiten. Stelle dir einen Timer auf 20 oder 25 Minuten und los geht es. Wenn du danach keine Lust mehr hast, dann mache etwas anderes. Wenn du in den Flow gekommen bist, mach weiter. Eine andere Möglichkeit wäre, solche Aufgaben, wenn möglich, an jemanden abzugeben, der mehr Lust dazu hat.

  1. Du würdest lieber etwas ganz anderes machen

    Arbeiten kann schon doof sein (oder putzen, ausmisten oder was auch immer bei dir anliegt). Viel lieber würdest du jetzt eine ausgiebige Shoppingtour einlegen oder dich am schönen Wetter freuen und Natur und Sonne genießen. (Ich wäre gerade gern schon dabei eine neue Matratze zu kaufen, damit ich vielleicht wieder besser schlafe).

    Wenn du eh keine andere Wahl hast, als deine Stunden abzusitzen, dann mach einfach das Beste draus. Nehme dir dann vor, dir am Abend etwas Gutes zu tun. So kannst du die Zeit überbrücken und hast etwas, worauf du dich freuen kannst. Wenn du auch Selbstständig bist, kannst du dir deine Zeit selbst einteilen. Ich könnte jetzt auch sagen, dass ich hier halt später weitermache, aber ich weiß genau, dass das nicht passieren wird. Zu Hause warten dann wieder neue Aufgaben auf mich, die dann erstmal wichtiger sind. Setze dir eine Uhrzeit bis wann du weitermachen willst und freue dich darüber, doch noch mehr geschafft zu haben.

  1. Du hast zu viel zu erledigen

    Und dann gibt es auch die Situationen, wo du einfach so viel auf dem Zettel stehen hast, dass du gar nicht weißt wo du anfangen sollst. Ich habe dieses Problem tatsächlich sehr oft. Ich fange dann mit einer Aufgabe an, denke aber schon an die nächsten und welche davon wirklich wichtig wäre. Und irgendwie ist ja alles wichtig oder? Und schon komm ich durcheinander und weiß nicht so recht, was ich machen soll.

    Wenn du die freie Wahl hast, dann mache zuerst das, was dir auch in den Sinn kommt. Noch besser, du beginnst mit etwas worauf du am wenigsten Lust hast. Das Glücksgefühl danach ist so motivierend für alle weiteren Aufgaben, dass diese dir leichter fallen werden.

    Schreibe dir alles, was du erledigen willst (oder musst) auf. Wirklich alles. Von Sachen, die bei der Arbeit erledigt werden sollen bis hin zu den kleinen Haushaltsdingen wie Fenster putzen. Große Aufgaben teilst du in mehrere kleine. Und nun entscheide was dir wirklich wichtig ist oder dich weiterbringt. Fenster putzen kann auch noch bis nächstes Wochenende warten? Dann weg damit von der Liste. Streiche alles, was dir momentan nicht so wichtig erscheint. Plane dann deine Woche möglichst realistisch. Das erfordert etwas Übung aber mit der Zeit wird es immer besser und du kannst besser einschätzen wie lange du wirklich brauchst.

Und dann gibt es auch noch die Tage, an denen wirklich gar nichts geht. Deine Motivation ist auf dem absoluten Nullpunkt und du bekommst einfach nichts fertig. Lass es zu! Und habe kein schlechtes Gewissen. Genieße die Sonne, esse ein Eis und lass die Seele baumeln. Und morgen kannst du dann mit neuer Energie wieder voll durchstarten.

In welchen Situationen fällt es dir schwer, dich zu konzentrieren?

 

Titelbild: Sophia